Betreutes Wohnen auf dem Lande

In dem Örtchen Rasdolje steht ein Haus - das "Haus der Freiheit". Hier leben sieben Menschen im betreuten Wohnen. Dass Menschen mit Behinderungen in Russland in kleinen Einrichtungen selbstständig leben können, ist nicht selbstverständlich. 


 

Im Jahr 2020 feierte das Wohnprojekt unserer russischen Partnerorganisation Perspektivy fünfjähriges Jubiläum. In Rasdolje, einem kleinen Ort unweit von Sankt Petersburg, leben sieben Personen in einer Wohngemeinschaft in einem gemütlichen Holzhaus. 

Sie wohnen dort so selbstständig und selbstbestimmt wie möglich, rund um die Uhr betreut von den Mitarbeiter*innen und Freiwilligen von Perspektivy. Viele von ihnen haben zuvor einen großen Teil ihres Lebens in einem staatlichen Heim mit hunderten anderen Bewohner*innen verbracht. Dass sie nun in einer kleinen Wohngruppe leben, ist in Russland keine Selbstverständlichkeit. “Rasdolje” war eines der ersten Projekte dieser Art. Seitdem versucht Perspektivy mehr und mehr solcher Wohnmöglichkeiten zu schaffen.

Das Haus in Rasdolje stellt sich vor (auf russisch mit englischen Untertiteln).

Maria Ostrowskaja, die Leiterin von Perspektivy, begleitet das Projekt von Anfang an: “Mit dem Haus in Rasdolje wollen wir auch zeigen, dass Menschen mit Behinderungen inmitten der Gesellschaft leben können, und nicht in einem riesigen Heim “verwahrt” werden müssen, abgeschottet am Stadtrand. Sie sollten die Wahl haben, ob sie in einer Wohnung, einem Wohnprojekt oder eben im Heim wohnen.”

In Rasdolje waren die Menschen den neuen Nachbar*innen gegenüber zuerst skeptisch.  “Heute bekommen wir von vielen kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten,” sagt Maria Ostrowskaja. Für noch mehr Inklusion sorgt seit einiger Zeit die Keramikwerkstatt. Hier schaffen die Bewohner*innen der Wohngruppe und die Rasdoljer gemeinsam kleine Kunstwerke aus Ton. 

Gern gehen die Bewohner*innen im örtlichen Laden einkaufen, kochen gemeinsam oder erledigen die nötigen Hausarbeiten. Wie in jeder WG kracht es auch mal. Aber Julia ist sich sicher: “Ich möchte nie wieder zurück ins Heim!”

In dem kleinen Örtchen Rasdolje, unweit von St. Petersburg, steht ein Haus: Das Haus der Freiheit. Der Dokumentarfilm zeigt den Weg von Dina Loskutowa. Dina lässt ihr Leben im Psychoneurologischen Internat Nummer 3 hinter sich, um in die Freiheit zu ziehen. Der Regisseur Maxim Jakubson zeigt uns, wie sich die Bewohner*innen des Betreuten Wohnens auf dem Lande in Rasdolje Schritt für Schritt ihre Selbstständigkeit zurückerobern. Sprache: Russisch mit englischen Untertiteln

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