Übergangsbetreuung

Kinder, die in Russland im Waisenhaus leben, müssen mit der Volljährigkeit in ein Erwachsenenheim umziehen. Das ist für die meisten ein großer Schock. Ein Perspektivy-Team aus Sozialpädagog*innen und Freiwilligen betreut ihre “Abgänger” aus dem Kinderheim in Pawlowsk daher in der Übergangszeit. 


 

Von einem Tag auf den anderen befand sich Sascha in einer neuen Umgebung. Mit achtzehn Jahren musste er aus dem Kinderheim in Pawlowsk in das “Psychoneurologische Internat" (PNI) Nr. 10 außerhalb von St. Petersburg umziehen. Für Sascha bedeutete das eine enorme Umstellung und viel Stress. 

“Die PNI sind noch schlechter mit Ressourcen ausgestattet, als die Kinderheime,” sagt Svetlana Mamonova, die bei Perspektivy, der russischen Partnerorganisation von Perspektiven, das Übergangsprojekt leitet. “Das Essen ist schlechter und es gibt noch weniger Personal, das sich um die jungen Erwachsenen kümmern kann. Ihre gewohnten Bezugspersonen sind auf einmal nicht mehr da. Die Jugendlichen sind an dem neuen, unbekannten Ort großem Stress ausgesetzt. Einige verlieren sehr schnell an Gewicht, manche weigern sich zu essen. Und manche sterben nach einiger Zeit.”

Wir tun alles dafür, dass die Jugendlichen nicht den ganzen Tag in ihren Betten liegen, sondern weiterhin aktiv am Leben teilnehmen können. Es ist wichtig, dass sie wissen, dass jemand bei ihnen sein wird. Mit ihnen spricht, ihre Hand hält. Schließlich kann das kleine Wunder bei ihnen bewirken.

Svetlana Mamonova, Leiterin des Übergangsprogrammes

Früher verloren wir oft den Kontakt

Früher verloren die Perspektivy-Mitarbeiter*innen oft den Kontakt zu “ihren Kindern”. Freiwillige und Mitarbeitende quälte das sehr, einige besuchten sie aus eigener Initiative weiterhin. Daraus entwickelte sich das Übergangsprogramm. Inzwischen gibt es im Team der Übergangsbetreuung Sozialkurator*innen, Freiwillige und Physiotherapeut*innen. Jedes Wochenende helfen bis zu achtzehn weitere Freiwillige mit. So konnte Perspektivy in den letzten Jahren zu allen Kindern aus Pawlowsk den Kontakt wiederherstellen. Das Team besucht regelmäßig 50 Jugendliche in sieben verschiedenen Erwachsenenheimen in der Petersburger Region.

“Wir tun alles dafür, dass die Jugendlichen nicht den ganzen Tag in ihren Betten liegen, sondern weiterhin aktiv am Leben teilnehmen können”, sagt Svetlana Mamonova. “Als sie keine weitere Betreuung durch uns erfuhren, verlernten sie ihre Fähigkeiten wieder. Selbst mit den wenigen verfügbaren Ressourcen versuchen wir, weiterhin bei unseren Kindern zu sein. Es ist wichtig, dass sie wissen, dass jemand bei ihnen sein wird. Mit ihnen spricht, ihre Hand hält. Schließlich kann das kleine Wunder bei ihnen bewirken.” 

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