Kinderheim in Pawlowsk

Im Kinderheim in Pawlowsk betreuen wir Kinder, die auf sehr viel Hilfe angewiesen sind. Wir sorgen dafür, dass sie die Betreuung und Förderung erhalten, die ihnen zusteht. 


 

“Wären wir nicht da, lägen die Kinder den ganzen Tag in ihren Betten und würden die Decke anstarren,” sagt Tanja Ramzova, die das Pawlowsk-Programm bei unserer Partnerorganisation Perspektivy in St. Petersburg leitet. Pawlowsk ist ein Ort unweit von St. Petersburg, der eigentlich bei Tourist*innen für sein prächtiges Schloss aus der Zarenzeit bekannt ist. Am Rande des Schlossparks liegt das staatliche Kinderheim, ein flacher Ziegelbau.

Ein Team aus sechs Sozialarbeiter*innen und mehreren Freiwilligen stellt sicher, dass die 72 Kinder in Haus Nummer 4 die Hilfe bekommen, die ihnen zusteht. Ausreichende und angepasste medizinische Versorgung, Essen, das der Körper verträgt und Beschäftigungen, die ihre Entwicklung fördern.

Viele Kinder kennen Ihre Eltern nicht

Viele Kinder kennen ihre Eltern nicht. “Wir versuchen ihnen täglich Aufmerksamkeit und Wärme zu schenken,” sagt Tanja Ramzova. Freiwillige und Mitarbeiter*innen gehen mit den Kindern spazieren, feiern Geburtstage oder besuchen mit ihnen auch mal ein Museum. Die Freude an den wachsenden Fähigkeiten lässt die Kinder selbstbewusst und fröhlicher werden.

Heute leben die Kinder in kleinen Gruppen

Spielzimmer und angenehme Aufenthaltsräume wurden eingerichtet mit Schaukeln, Hängematten und Trampolinen. Die Kinder leben heute in kleinen, festen Gruppen mit höchstens fünf Kindern und Bezugsbetreuer*innen. Die Sozialkurator*innen kennen ihre Kinder und Bedürfnisse gut. Alle Kinder gehen in die Schule oder erhalten an sie angepassten Förderunterricht. Die Jüngeren besuchen den Kindergarten. Das war nicht immer so.

Wir versuchen, den Kindern täglich Aufmerksamkeit und Wärme zu schenken.

Tanja Ramzova, Leiterin des Pawlowsk-Programmes

Als Mitte der 1990er Jahr die ersten Freiwilligen ins Heim kamen, trafen sie auf Kinder, die weitgehend sich selbst überlassen in ihren Gitterbetten lagen. Gefüttert und gewickelt, aber nicht gefördert.

Jetzt gibt es eine Schule

Heute ist Perspektivys Wirken im Haus Nummer 4 ein Vorbild für den Umgang mit Kindern mit komplexen Behinderungen in ganz Russland. “Die Situation hat sich für die Kinder in den letzten 25 Jahren um einiges verbessert”, ist sich Tanja Ramzova sicher. Mittlerweile gibt es eine Schule und einen Kindergarten im Pawlowsker Heim. Kinder mit kognitiven Einschränkungen können zur Schule gehen. Ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass sie früher für nicht förderfähig gehalten wurden. 

“Trotzdem ist es nötig, dass wir weiterhin in Pawlowsk vor Ort sind", sagt Tanja Ramzova. Wir sind sicher, dass sich Kinder mit komplexen Behinderungen entwickeln können. Eine Auffassung, die auch im heutigen Russland nicht selbstverständlich ist. Um das zu ändern, sind wir weiterhin auf Ihre Spenden angewiesen.

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